Fachverband SAPV Hessen e.V. wirbt Fördermittel des Innovationsfonds
ein.
Die Versorgung von unheilbar kranken Patienten am Lebensende ist eine herausfordernde Aufgabe
für Ärzte, Pflegekräfte, Angehörige und andere Beteiligte. Vorrangiges Ziel ist es, Leiden zu lindern und die bestmögliche Lebensqualität und Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen bis zum
Tode zu fördern und zu erhalten. Dies wird als „Palliativversorgung“ bezeichnet.
Für gesetzlich krankenversicherte Betroffene besteht seit 2007 eine besondere Form der
Palliativversorgung in der häuslichen oder familiären Umgebung, die sog. spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Sie wird durch einen Arzt oder eine Ärztin verordnet und umfasst für
den Betroffenen besondere ärztliche, pflegerische, psychologische und andere Leistungen sowie deren besondere Koordination. Die behandelnden Personen verfügen über spezifische Kenntnisse und
Erfahrungen in diesem Bereich und arbeiten als Team eng zusammen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Verordnung in einer SAPV-Richtlinie 2007 geregelt. Um diese Leistungen anbieten zu
können, schließen die gesetzlichen Krankenkassen mit den Einrichtungen oder Personen Verträge, die die Versorgung übernehmen. Daher sind die Strukturen der SAPV regional unterschiedlich. Im Jahr
2014 gab es in Deutschland 250 SAPV-Verträge und 40.913 Erstverordnungen von SAPV. Nun wurden im Rahmen des von Bund und Krankenkassen finanzierten Innovationsfonds Fördermittel für Projekte
bereitgestellt, die einen Überblick darüber verschaffen sollen, wie diese Richtlinie umgesetzt wird.
Der Fachverband SAPV Hessen e.V. mit seinen Projektpartnern erhält für das Projekt ELSAH -
Evaluation der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) am Beispiel von Hessen - Fördermittel in Höhe von knapp 1,25 Mio. EUR. Ziel von ELSAH ist am Beispiel des Bundeslandes Hessen
zu untersuchen, wie gut die SAPV auf der Grundlage der SAPV-Richtlinie funktioniert. Hierfür werden Datensätze des Fachverbandes SAPV Hessen e. V. ausgewertet. Im Rahmen der Studie wird auf
wissenschaftlicher Grundlage eine standardisierte Methode entwickelt, die die Qualität der SAPV messen kann. Außerdem wird untersucht, inwieweit die speziellen Anforderungen und Bedürfnisse von
Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der SAPV berücksichtigt werden. Die jungen Patienten, ihre Angehörigen und die versorgenden Personen und Einrichtungen werden hierzu in Interviews
oder mit Fragebögen befragt. Es werden auch Gespräche mit Experten geführt und Fachforen mit SAPV-Teams veranstaltet.
Im Erfolgsfall stellt das Projekt eine Methode zur Verfügung, mit der die Qualität der SAPV in
ganz Deutschland gemessen werden kann. Für die SAPV-Richtlinie sollen Empfehlungen formuliert werden, wie die Belange von jungen Patienten in Abgrenzung zu Erwachsenen besonders berücksichtigt
werden.
Geleitet wird das Projekt von Michaela Hach, Pflegefachperson Palliative-Care und
Geschäftsführerin des Fachverbandes SAPV Hessen e.V. gemeinsam mit den Projektpartnern Prof. Dr. med. Ferdinand M. Gerlach und Dr. rer. med. Lisa Ulrich sowie Dr. med. Antje Erler von der Johann
Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Dr. med. Stefan Bösner und Dr. rer. medic. Jörg Haasenritter von der Philipps Universität Marburg und Bettina Ungewickel von der Regionalmanagement
Nordhessen GmbH.
Weitere Informationen -Konsortialführung:
Frau Michaela Hach
Fachverband SAPV Hessen e.V.
Weihergasse 15
65203 Wiesbaden
0049 611 41143413